Loßburg-Wittendorf. Die JRK-Gruppe Wittendorf feierte das 30-jährige Bestehen mit einem bunten Programm.
Von Karin Schmidtke
„Ich hatte damals so eine komische Idee. Außerdem hatte Loßburg eine Jugendrotkreuzgruppe – und wir nicht“, erinnerte sich Walter Morlock lachend. Morlock machte vor 30 Jahren Nägel mit Köpfen und übernahm auch den Posten des Jugendleiters.
Das war schon mal stressig mit 33 Mädchen und Jungs, sagte Morlock und schmunzelte rückblickend. Zahlreiche Kinder und Jugendliche waren seither in der Gruppe aktiv. Von vielen Ehemaligen ist mittlerweile die nächste Generation am Start.
Manche Jugendlichen trafen nach den Erfahrungen in der Jugendrotkreuzgruppe ihre Berufswahl in der Medizin oder Pflege. Bei der Geburtstagsfeier spiegelten Bilder und Filme von vergangenen Veranstaltungen und Aktionen eine lebendige Gemeinschaft wider.
Die Mitglieder der Jugendrotkreuzgruppe Wittendorf sind im Alter zwischen sechs und 14 Jahren. Ab 14 Jahren können die jungen Leute zu den Dienstabenden der aktiven Rotkreuzhelfer kommen. Die jungen Aktiven packen bereits mit an und werden intensiv an die Erste Hilfe geführt. Sabrina Eilber aus Wittendorf besuchte die Landessanitäterschule in Pfalzgrafenweiler. Sie legte erfolgreich ihre Prüfung zur Rettungssanitäterin ab.
Voll gefordert wurde die junge Frau nun bei der Aktionsstraße in Wittendorf. Mit einem „verletzten“ Teddybären wurde den Kindern die Erste Hilfe spielerisch und verständlich nahe gebracht. Der Teddybär musste verschiedene Stationen durchlaufen.
Von der Ersten Hilfe am Unfallort ging es in den Rettungswagen und von dort in den Pavillon, der als imaginäres Krankenhaus diente. Jugendleiterin Lena Ruoff und ihre Stellvertreterin Annkatrin Straub sind gute Beispiele dafür, dass die Jugendarbeit des Roten Kreuzes Früchte trägt. Beide junge Frauen begannen im Kindesalter ihre Laufbahn beim DRK.
Warum machen sie diesen Job in der Jugendleitung? „Wir finden es wichtig, dass Kindern Werte wie etwa das Gemeinschaftsgefühl mitgegeben werden. Wir pflegen auch viele Kooperationen mit anderen Jugendrotkreuzgruppen und der Feuerwehrjugend. Außerdem ist es nett, wenn die Jugendlichen aktiv bleiben“, meinten Straub und Ruoff unisono.
Wichtig ist es den Aktiven der DRK-Ortsgruppe Wittendorf auch, dass sie in dem rund 1000 Einwohner zählenden Ort auch wahrgenommen werden. „Das Ehrenamt lässt nach. Prügel werden einem in den Weg geworfen“, klagte Walter Morlock. Dennoch bleibt er bei der Stange. Geschicklichkeit, Koordination und vor allem Teamarbeit lernten die Sprösslinge bei verschiedenen Spielen, die auf der Aktionsstraße angeboten wurden. Auch einen Erste-Hilfe-Crashkurs für Kinder gab es.
Unter der Führung von Bereitschaftsleiter Jürgen Maser wurden beispielsweise die stabile Seitenlage veranschaulicht und der internationale Notruf erklärt. Andrea Stahl aus Dornstetten bot Schminken an. Gut besucht war auch der Maltisch. Das Sängerheim wurde zu einem gemütlichen Treffpunkt mit Imbiss, Kuchen und Kaffee.
Das Jugendrotkreuz trifft sich montags alle zwei Wochen zwischen 18 und 19 Uhr. Dann dreht sich nicht nur alles rund um die Erste Hilfe. Auch Spiele, Ausflüge und Bastelaktionen werden angeboten. Geholfen wird vor allem auch bei den Blutspendeterminen oder bei der jährlichen Geldsammlung. Derzeit besuchen rund 15 Kinder und Jugendliche die Gruppe. Nachwuchs ist zum Schnuppern willkommen.
Auch die rund 15 erwachsenen Helfer würden sich über personellen Nachschub in ihrem Team freuen. Sie treffen sich ebenfalls alle zwei Wochen montags – von 19.30 bis 21 Uhr. Anmeldungen nimmt Walter Morlock unter Telefon 07446/27 38 entgegen.