Wittendorf. Sein 50-jähriges Bestehen feiert der DRK Ortsverein Wittendorf dieses Jahr, doch eigentlich leben die Wittendorfer den Rotkreuz-Gedanke schon viel länger.
Karl Friedrich, Vater des DRK Wittendorf, gab von 1930 an die Werte des Deutschen Roten Kreuzes weiter. Er pflegte Kontakt zum DRK Freudenstadt, leitete die Erste-Hilfe-Kurse in Wittendorf und Oberbrändi und hielt in Freudenstadt Laienhelferkurse.Bereits damals waren die DRKler sehr aktiv, trotzdem verschob sich die geplante Gründung der DRK Sanitätsgruppe Wittendorf und so wirkten die Helfer bei der Gründung in Loßburg mit. Die Wittendorfer nahmen an den Erste-Hilfe-Lehrgängen teil und brachten sich in die Blutspende-Aktionen ein. Als 1962 Hamburg Opfer der Flut wurde, waren die DRK-Mitglieder ebenso zur Hilfe vor Ort, wie im Erdbebengebiet Skopje in Jugoslawien.Da die Zahl der DRK-Mitglieder stieg, entschieden sie sich, 1967 den DRK Ortsverein Wittendorf zu gründen. „Liebe und helfe deinem Nächsten, so lange er lebt, schöne Grabsteinsprüche nützen ihm nichts mehr!“, sagte der Gründungsbereitschaftsleiter Karl Friedrich bei der Gründungsversammlung am 6. August 1967 im Café Käppele zu den Anwesenden aus den unterschiedlichsten Bereichen. Vorsitzender wurde Paul Franz.Die Arbeit des frisch gegründeten DRK Ortsvereins (OV) Wittendorf weitete sich auf Leinstetten und Neuneck aus. Nach und nach wurden die Helfer mit DRK-Bekleidung und -Equipment ausgestattet. Der Unterrichtsraum in der Unterdorfstraße wurde bezogen und bald Sanierungsarbeiten durchgeführt.Da kein eigenes DRK-Fahrzeug zur Verfügung stand, beschaffte der OV einen Anhänger. 1970 wurde Ernst Giering kommissarischer Bereitschaftsleiter, der später mit dem Vorsitzenden Erich Seeger den OV leitete.Die Ausrüstung der wachsenden DRK-Gruppe wurde unter Bereitschaftsführer Dieter Kollin ausgeweitet. Immer wieder zeigten die Helfer, wie sie arbeiten und feierten Rot-Kreuzfeste. 1982 wurde Gebhard Buhl Vorsitzender, der von Gottlob Huss abgelöst wurde.
Zum 20-jährigen Bestehen des DRK Ortsvereins Wittendorf überraschten die DRK-Freunde aus Neuwied mit einem besonderen Geschenk, einer Vereinsfahne. 1985 wurde dem Ortsverein für die Arbeit im Katastrophenschutz ein neuer Ford Transit als Sanitätsgruppenfahrzeug zur Verfügung gestellt.
Da die Mitgliederzahlen sanken, entschieden sich die Wittendorfer 1986 eine JRK-Gruppe zu gründen, die Walter Morlock und Adolf Gscheidle sowie Vorsitzender Gebhard Buhl initiiert hatten. Mit 33 Jugendlichen, von denen fast 50 Prozent aus Leinstetten kamen, entstanden zwei Gruppen für Kinder von zehn bis 14 Jahren und für über 14-Jährige.
Die Aktivitäten schlossen Freizeiten wie Zeltlager, Kegeln, Spieleabende und Ausbildungsabende sowie die Mithilfe in der Bereitschaft ein. Die Tauziehwettbewerbe des JRK waren populär und sehr gefragt.
1990 wurde Egon Straub Vorsitzender, Julia Haug Bereitschaftsführerin. Auf den Vorsitzenden folgte 1992 Gebhard Buhl und auf die Bereitschaftsführerin ebenfalls 1992 Walter Morlock.
1993 wurde Doktor Thomas Fischer Bereitschaftsarzt des Ortsvereins. Das 25-jährige Bestehen feierte der OV mit einem großen Fest. Am historischen Umzug „850 Jahre Wittendorf“ nahm der DRK Ortsverein teil.
Seine erste eigene Blutspendeaktion setzte der OV 1994 um, die als „Notveranstaltung wegen Konservenmangel“ galt. Der DRK OV brachte sich beim Bundesentscheid Erste-Hilfe im Kreis Freudenstadt ebenso ein, wie in der Betreuungsgruppe im Katastrophenschutz und Hilfszug. In Erinnerung wird den Mitgliedern auch die Großübung auf dem Truppenübungsplatz Münsingen bleiben.
Hilfstransporte wurden unterstützt, nach Katastrophen Hilfe geleistet, Großdienste übernommen und unzählige Dienste umgesetzt. Nebenbei lief die Sanierung des Vereinsheims weiter, das 1999 der Öffentlichkeit präsentiert wurde.
2004 erhielt der OV ein neues DRK-Kat-Schutz-Fahrzeug für Betreuung und Unterkunft. Die Helfer vor Ort kamen dazu, die heute noch 365 Tage im Jahr im Ernstfall ausrücken.
Am NATO-Gipfel 2009 nahm ein Vereinsmitglied teil. Im Rahmen der Betreuungsgruppe beteiligt sich der DRK Ortsverein an Großeinsätzen in der ganzen Region. Die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr wird seit langer Zeit rege gepflegt.
2013 wurden die neuen DRK-Räume im Schul- und Rathaus Wittendorf im Rahmen der Bürgermeisterwahl eingeweiht. Damit beendete der Ortsverein seine Bauaktivitäten und widmete sich vermehrt der DRK-Arbeit. „Wir haben sehr aktive und engagierte Mitglieder“, dankt Vorsitzender Walter Morlock, der zusammen mit Bereitschaftsleiter Jürgen Maser den Ortsverein leitet.
Im vergangenen Jahr feierte das JRK sein 30-jähriges Bestehen. Heute besteht der DRK OV Wittendorf aus 17 aktiven und 141 passiven Mitgliedern, hat eine Seniorengymnastikgruppe, eine Tanzgruppe für Jung und Alt sowie eine JRK-Gruppe mit zehn Mitgliedern.
Das Fest zum 50-jährigen Bestehen wird am Sonntag, 24. September, ab 10 Uhr gefeiert. Der Gottesdienst beginnt unter der Mitwirkung des Wittendorfer Posaunenchors und der Notfallseelsorge um 10 Uhr. Gegen 11.30 Uhr wird das Mittagessen in der Laiberghalle angeboten.
Ganztägig stellen Hilfs- und Rettungsorganisationen sowie Gruppen ihre ehrenamtliche Arbeit vor, die sie Menschen widmen, die in Not geraten sind. Gegen 13.30 Uhr präsentiert die DRK-Gruppe ihr Gesundheitsprogramm Tanzen für Jung und Alt. Die Vorführung der DRK-Rettungshundestaffel unter Mitwirkung der Gruppe der DLRG Alpirsbach ist gegen 14.30 Uhr. Für Bewirtung mit Kaffee und Kuchen ist gesorgt.